Mein Frauenarzt: Was bei Vorsorge-Untersuchungen passiert

Die Frauenarzt-Merkliste

Ab dem zwanzigsten Lebensjahr wird ein jährlicher Besuch beim Frauenarzt zur Vorsorge empfohlen. Es gibt aber auch gute Gründe, schon früher den Experten aufzusuchen. Die erste Regelblutung, wenn sich am Ende des 16. Lebensjahres noch keine Periode eingestellt hat, der Wunsch, mit der Pille zu verhüten, Zyklusbeschwerden oder Regelschmerzen gehören dazu. Übrigens: Für Frauen, die mit der Pille verhüten, sind sogar zwei Termine pro Jahr beim Frauenarzt zur Vorsorge empfehlenswert.

Was passiert beim Frauenarzt?

Die regelmäßigen Termine zur Vorsorge verlaufen sehr ähnlich. Zu Beginn misst meist eine Arzthelferin Blutdruck und Puls. Denn diese Werte sind ein wichtiger Spiegel der allgemeinen Gesundheit. Dann folgt ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Frauenarzt. Der Experte wird sich dabei erkundigen, ob Beschwerden vorliegen, wie der Zyklus verläuft und ob bei der Regelblutung Schmerzen auftreten. Auch die Art der Verhütung, bestehende oder vorherige Krankheiten sowie Geburten sind ein Thema. Für Frauen bietet sich außerdem die Möglichkeit, über sexuelle Probleme zu sprechen oder Methoden zur Linderung von Regelschmerzen zu erfragen. Tipp: vorher eine Liste mit Stichpunkten verfassen und diese zum Vorsorge-Termin beim Frauenarzt mitbringen. Dann geraten wichtige Fragen oder Informationen nicht in Vergessenheit. Wer einen Regelkalender geführt hat, sollte diesen unbedingt zum Arzttermin mitbringen. Es werden darin zyklusbedingte Beschwerden notiert, welche dem Experten die Diagnose sowie Therapieauswahl deutlich erleichtern.

Und nach dem Gespräch?

Im Anschluss bitten Frauenärzte ihre Patientin, noch einmal zur Toilette zu gehen. Denn eine geleerte Harnblase erleichtert dem Experten die Untersuchung des Unterbauchs. Erst danach ziehen Patientinnen Hose und Slip aus und nehmen auf dem Untersuchungsstuhl Platz. Tipp: ein langes T-Shirt anziehen. Damit fühlt man sich bei der Untersuchung weniger nackt.

Untersuchung mit dem Spekulum

Das Spekulum ist ein schnabelförmiges Untersuchungsinstrument aus Metall, das der Frauenarzt in die Scheide einführt. Es gibt dieses in verschiedenen Größen, sodass keine Schmerzen bei der Untersuchung entstehen. Über das Spekulum kann der Frauenarzt mithilfe eines Wattestäbchens einen Abstrich von Scheidenwand und Gebärmutterhals nehmen. Dieser dient der Vorsorge von Erkrankungen. Für die detaillierte Untersuchung nutzt der Gynäkologe ein sogenanntes Kolposkop. Das ist eine Lupe mit Lichtquelle, die vor dem Scheideneingang platziert wird. Der Experte kann damit innere Strukturen wie den Gebärmutterhals in 10- bis 40-facher Vergrößerung betrachten.

Der Sinn der Tastuntersuchung

Als nächstes tastet der Frauenarzt während der Vorsorge-Untersuchung die inneren Organe mit der Hand ab. Der Experte nutzt dafür ein bis zwei Finger, Handschuhe und Gleitgel. Mit der zweiten Hand drückt der Frauenarzt von außen auf die Bauchdecke. Er kann so die Scheide, den Gebärmutterhals, die Gebärmutter und den Eileiter ertasten und Veränderungen ausschließen. Während der Schwangerschaft erfährt der Frauenarzt auf diese Weise Einzelheiten über die Lage und Größe des Babys.

Brustuntersuchung zur Vorsorge für Frauen ab 30

Bei Frauen ab 30 zahlt die Kasse eine Brustuntersuchung pro Jahr. Patientinnen ziehen sich dafür nach der Tastuntersuchung Slip und Hose wieder an und machen ihren Oberkörper frei. Der Frauenarzt kann beim Abtasten der Brust Knoten im Gewebe ausschließen. Außerdem prüft der Experte die Größe der Lymphknoten unter den Achseln. Für Frauen ab 50 ist zusätzlich eine Röntgenuntersuchung der Brust durch den Frauenarzt alle zwei Jahre zur Vorsorge eine Kassenleistung.

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