PMS – im Bann der Hormone

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) besser verstehen

Wenn Hormone in der zweiten Zyklushälfte permanent für Ärger sorgen, sprechen Ärzte von PMS, dem sogenannten prämenstruellen Syndrom. Typisch dafür sind körperliche und psychische Beschwerden, die sich jeden Monat vor der Periode bemerkbar machen. Diese beginnen höchstens zwei Wochen vor den Tagen und enden meist plötzlich, wenn die Regelblutung beginnt. Häufige Symptome sind Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, Gewichtszunahme oder ein Spannungsgefühl in der Brust sowie Unterleibsschmerzen. Auch Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken, unreine Haut und Kreislaufprobleme kommen bei PMS vor. Bei den psychischen Beschwerden neigen einige Frauen vor allem zu erhöhter Gereiztheit, Aggressivität und dazu, sehr verletzlich zu sein. Andere sind hingegen niedergeschlagen, hoffnungslos oder sogar depressiv.

Leichte PMS-Beschwerden nehmen etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen wahr. Ein ausgeprägtes, behandlungswürdiges Problem liegt hingegen nur in etwa fünf Prozent aller Fälle vor. Das ist dann der Fall, wenn Beruf und Privatleben durch das prämenstruelle Syndrom deutlich eingeschränkt werden.

Mögliche Gründe für PMS

Es ist noch nicht ganz klar, was genau die Ursache von PMS ist. Auf jeden Fall spielen die Hormonschwankungen während des Zyklus eine Rolle. Vor allem der sinkende Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen scheint sich bei vielen Frauen bemerkbar zu machen. Gleichzeitig verringert sich dadurch auch die Konzentration des Glückshormons Serotonin – und das kann für schlechte Stimmung sorgen. Übrigens: PMS tritt häufig neu auf, wenn sich der Hormonhaushalt verändert, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft.

Wie Ärzte das prämenstruelle Syndrom feststellen

PMS lässt sich nicht anhand von Laborwerten bestimmen oder eindeutig messen. Eine gründliche körperliche Untersuchung ist aber wichtig, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Beschwerden verursachen können. Dazu gehören Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut und weitere typische Frauenleiden wie Endometriose, Pillenunverträglichkeit oder beginnende Wechseljahre. Es sollte außerdem geprüft werden, ob anstelle des prämenstruellen Syndroms eine Depression oder Angststörung vorliegen könnte. Voraussetzung für die Diagnose ist, dass die Beschwerden zyklusabhängig auftreten. Außerdem muss mindestens eine beschwerdefreie Woche in der ersten Zyklushälfte vorkommen. Ein weiteres Kriterium ist, dass Patientinnen sich in ihrem Alltag eingeschränkt fühlen.

Hilfreich für die Diagnose: ein Regelkalender

Um PMS sicher festzustellen, fordern Ärzte ihre Patientinnen auf, einen Regelkalender über mindestens zwei bis drei Monate zu führen. Darin sollen Symptome, die Stärke der Beschwerden und der zeitliche Verlauf im Zyklus notiert werden. Auf diese Weise lässt sich erkennen, ob die Symptome verstärkt in den zwei Wochen vor der Periode auftreten. Ist dies der Fall, handelt es sich höchstwahrscheinlich um das prämenstruelle Syndrom.

Welche Therapie ist die beste?

Da die Beschwerden und die Stärke des prämenstruellen Syndroms sehr unterschiedlich sein können, gibt es anstelle von nur einer Behandlungsmöglichkeit ganz viele Therapievarianten. Oft hilft es, den eigenen Lebensstil zu verändern. Dazu gehört eine gesunde Ernährung, das Einüben von Entspannungstechniken und regelmäßige Bewegung. Auch Medikamente helfen vielen Frauen.

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