Das Frauenarzt-Einmaleins

Kein Angst vorm Frauenarzt

Frauenärzte werden auch Gynäkologen genannt. Ihr Fachgebiet sind die Besonderheiten der weiblichen Geschlechtsorgane. Der erste Frauenarztbesuch kostet die meisten Mädchen viel Überwindung. Denn die Vorstellung, sich auszuziehen und im Intimbereich untersuchen zu lassen, erscheint beim ersten Mal peinlich und unangenehm. In Wirklichkeit ist es aber ganz harmlos und genauso normal wie jeder andere Arztbesuch auch.

Gründe für den ersten Frauenarztbesuch gibt es viele. Empfohlen wird dieser z. B. nach dem Eintreten der ersten Periode oder wenn es am Ende des 16. Lebensjahres noch keine Regelblutung gegeben hat. Beschwerden wie starke Regelschmerzen, Zwischenblutungen, Schmerzen im Unterleib oder ungewöhnlicher Ausfluss (veränderter Geruch oder Farbe) sollten immer durch eine Untersuchung beim Frauenarzt abgeklärt werden. Auch der Wunsch nach einem Beratungsgespräch, z. B. über Verhütungsmethoden, kann Anlass für den ersten Frauenarztbesuch sein. Eine Untersuchung ist dann nicht zwingend nötig. Um die Pille verschreiben zu können, muss der Arzt aber zuvor seine Patientin untersuchen. Übrigens: Frauenärzte unterliegen generell der Schweigepflicht. Sie dürfen also keine Informationen an Eltern weitergeben. Der Gynäkologe kann aber die Verschreibung der Pille verweigern, wenn er ein Mädchen z. B. für zu jung hält.

So verläuft ein typischer Frauenarztbesuch

Nach dem ausführlichen Gespräch über den Zeitpunkt der ersten Periode, den Verlauf des Zyklus sowie die persönliche Krankengeschichte, geht es mit der Untersuchung weiter. Tipp: ein langes Shirt anziehen. Damit fühlt man sich auf dem Untersuchungsstuhl selbst ohne Hose und Slip nicht so nackt. Es ist außerdem wichtig, mitzuteilen, dass dies der erste Frauenarztbesuch ist. Dann weiß der Experte, dass er sein Vorgehen besonders genau beschreiben muss. Dadurch verfliegen Ängste von ganz alleine. Diese Untersuchungen sind typisch für den ersten Frauenarztbesuch:

Abstrichuntersuchung

Mit einem Wattestäbchen nimmt der Frauenarzt einen Abstrich von Sekret und Zellen des Gebärmutterhalses und des Muttermunds. Beide befinden sich etwa acht bis zehn Zentimeter im Inneren der Scheide. Die Untersuchung ist für die Früherkennung möglicher Erkrankungen wichtig. Um das Wattestäbchen einführen zu können, benutzt der Frauenarzt ein sogenanntes Spekulum. Dieses ist aus Metall, sieht aus wie ein Entenschnabel und wird in die Scheide eingeführt. Aber keine Angst: Das Gerät gibt es in unterschiedlichen Größen. Es wird also weder das Jungfernhäutchen verletzt, noch entstehen Schmerzen.

Ultraschalluntersuchung

Frauenärzte nutzen diese Untersuchung, um Gebärmutter und Eierstöcke zu betrachten. Dafür wird eine sogenannte Vaginalsonde (klein und stabförmig) in die Scheide eingeführt. Ist das Jungfernhäutchen noch intakt, wird diese Untersuchung mit einem Ultraschallgerät von außen, durch die Bauchdecke, durchgeführt.

Tastuntersuchung

Der Frauenarzt führt einen oder zwei Finger in die Scheide ein und tastet mit der anderen Hand durch die Bauchdecke Blase, Gebärmutter und Eierstöcke ab. So kann er ausschließen, dass Knoten oder Zysten vorhanden sind.

Und sonst?

Das war`s dann auch schon fast. Vor oder nach der Untersuchung der Geschlechtsorgane wird die Brust untersucht. Dafür werden Slip und Hose wieder angezogen und der Oberkörper freigemacht. Eine Blutdruckmessung gehört außerdem dazu. Denn dieser ist ein wichtiger Spiegel der allgemeinen Gesundheit.

Wie finde ich einen guten Frauenarzt?

Die besten Tipps sind ja manchmal die einfachsten: Freundinnen fragen. Denn Erfahrungswerte sind die sicherste Quelle, wenn es darum geht, den richtigen Frauenarzt zu finden. Viele Frauen bevorzugen eine weibliche Expertin. Doch es spricht auch nichts dagegen, die Untersuchung von einem Mann durchführen zu lassen. Dieser darf übrigens nur untersuchen, wenn eine Arzthelferin mit im Raum ist. Übrigens: Es ist völlig in Ordnung, einfach wieder zu gehen, wenn die Praxis oder der Frauenarzt doch nicht zusagen. Eine Entschuldigung oder Erklärung sind dafür nicht nötig.

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